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    Gore und Millet: eine einmalige Seilschaft

    Laila Weigl
    Laila Weigl

    Von Guillaume Desmurs Millet war der zweite Hersteller, der die GORE-TEX Technologie in seinen Produkten verwendete. Schon zu Beginn wusste man bei Millet, wie die Membran richtig einzusetzen war, bei Gore wiederum schätzt man das Know-how in Sachen Bergsport der französischen Marke. Wenn ich von dieser besonderen Beziehung zwischen den zwei Marken spreche, erhellen sich meist die Gesichter meiner Gesprächspartner. Denn es ist nicht nur die Geschichte zweier Unternehmen, sondern auch – und vor allem – die Geschichte von Abenteuern, vom Zusammentreffen von Menschen, von Gemeinsamkeiten. Edouard Frignet war bis 2014 Leiter der Textilsparte bei Gore, und er erinnert sich noch, wie er 1979 die GORE-TEX Membran in Frankreich auf den Markt brachte. Nur zwei Marken waren interessiert an einem Treffen: Anoralp und Millet. Damals war das revolutionäre Material den meisten unbekannt, langsam erst schaffte es dank der wasserdichten und atmungsaktiven Eigenschaften den Durchbruch bei Top-Alpinisten. Doch mit ihnen begann alles. Bei Millet bekamen die Höhenbergsteiger genau das, was sie brauchten, Kleidung made in Annecy, in der Rue de France. „In der internationalen Bergsteigerszene tauschte man sich schon damals viel aus. Die Amerikaner erzählten den Franzosen von einem neuen Material, das angeblich Unglaubliches leistete. Es waren dann die Technikleute von Millet, die schließlich vorschlugen, es einmal zu probieren“, erinnert sich Edouard. „Outdoor-Athleten wollen sicher und geschützt trainieren können. Sie haben die Innovationskraft und den Pioniergeist der Menschen, die etwas bewegen wollen. Diese DNA hatten wir früher mit ihnen gemeinsam, und wir teilen sie auch heute noch“, so Frédéric Fages, Brand Manager bei Millet. Und fügt hinzu: „Wir waren wie füreinander geschaffen!“ Wir blicken 40 Jahre zurück. Zu jener Zeit waren wasserdichte und atmungsaktive Membranen nicht im Handel erhältlich. Was für uns heute normal ist, war 1979 noch Science-Fiction. „Man hatte Jacken aus beschichtetem Nylon oder sehr dicker Baumwolle an, mit verstärktem Schulterbereich. Das Problem war, dass der Schweiß kondensierte, weil er nicht nach außen dringen konnte – das führte dazu, dass man leichter auskühlte“, erklärt Edouard. Die Membran war also eine Art Wundermittel für Alpinisten und Sportler, die härtesten Bedingungen ausgesetzt waren, und die stets nach Innovationen suchten. Reinhold Messner war es dann, der sich Ende der 70er Jahre mit Millet-Produkten und GORE-TEX Ausrüstung auf seine Himalaya-Expedition machte. „Die dreilagigen Anzüge von Eric Escoffier und Christophe Profit waren mit der GORE-TEX Technologie gefertigt“, fügt Frédéric Fages hinzu. „Das hier sind sie“ – er zeigt auf die Puppen hinter sich im Meetingraum in der Zentrale von Millet. „Mit keinem anderen Unternehmen arbeiten wir seit so vielen Jahren zusammen.“ Das erste Produkt, das in Zusammenarbeit mit Millet entwickelt wurde, war eine gesteppte Jacke. „Die GORE-TEX Membran war in den Stoff eingenäht, das ganze war ziemlich dick. Ich glaube, die Jacke hieß Annapurna“, erinnert sich Edouard Frignet. „Ich habe immer noch eine davon zu Hause! Es gab noch keine Nahtversiegelung, dem Träger wurde einfach ein Kleber angeboten, mit dem er selbst die Nähte an der Oberseite abdichten konnte … also noch ziemlich improvisiert.“ Das hatte noch wenig zu tun mit den leichten und komfortablen laminierten und komplett wasserdichten Produkten, wie wir sie heute kennen. Außerdem war GORE-TEX Kleidung nur in „French Blue“ erhältlich, deshalb dachte man damals, GORE-TEX Produkte müssten eben blau sein – erst später wurden andere Farben eingeführt. Später, 1983/84, präsentierte Gore die verschweißte Naht, um das Eindringen von Wasser zu verhindern. Wieder war Millet einer der ersten Hersteller, die mit Nahtversiegelungsmaschinen arbeiteten. Es folgte eine lange Reihe von Innovationen, die in die Produktpalette von Millet integriert wurden, wie die legendäre GORE-TEX Pro Technologie oder die WINDSTOPPER® Technologie. Schon von Beginn an war das Duo Gore/Millet ein eingespieltes Team. Und es lag nahe, dass man sich verstand: ein Materialhersteller, der Top-Bergsteiger brauchte, um seine Technologie zu testen, und eine Marke, die das beste Material wollte, um ein innovatives Produkt zu designen. „Millet war stets ganz vorne dabei bei neuen Produkten, sie waren immer offen, wenn wir etwas Neues machen wollten. Das war eigentlich unglaublich!“ Edouard ist begeistert. „Sie haben unsere Produkte exklusiv einem kleinen Kreis von Usern angeboten, der obersten Liga, den absoluten Cracks. Ursprünglich wurden sie nicht einmal im Handel verkauft. Millet war wirklich unser Aushängeschild im Bereich Mountaineering.” „Gore wählt die Marken für eine Zusammenarbeit aus, und autorisiert sowohl die Hersteller der fertigen Produkte als auch die Fabriken“, erklärt Frédéric Fages, „das Niveau, das zwischen beiden Firmen über die komplette Produktionskette gehalten wird, muss zwangsläufig zu exzellenten Produkten führen. Gore ist eine der wenigen Marken, die Haltbarkeit, Qualität und Schutz garantieren. Aber sie gehen noch weiter, indem sie den Endnutzer über die Vorteile der wasserdichten, atmungsaktiven Membran aufklären.“ Neben den gemeinsamen Interessen und Ambitionen, über das Streben nach Innovation hinaus, hat es zwischen Gore und Millet immer auch ein starkes gegenseitiges Vertrauen gegeben. „Wir haben bei neuen Produkten immer auf Millet vertraut, und sie waren immer für uns da“, sagt Edouard, „sie sind wirklich etwas Besonderes, sie arbeiten sehr technisch, und sind immer an Bord, wenn wir etwas Neues vorhaben. Millet war schon früh ein wichtiger Kunde für uns, weil sie tiefe Wurzeln in der Alpinsport-, Kletter- und Wanderszene haben. Mit ihnen gab es keine Kompromisse, auch technisch nicht. Ich erinnere mich noch, wie es teilweise hin und her ging, wenn wir an der Versiegelung der Nähte arbeiteten, am Design, der Widerstandsfähigkeit beim Waschen, oder wenn wir versuchten, die Konstruktion zu verbessern." Die Geschichte wird weitergeschrieben, und die GORE-TEX Technologie ist die bevorzugte Komponente und das Herz der Trilogy Serie von Millet. „Wir haben die neuesten Innovationen von Gore in unseren dreilagigen Produkten umgesetzt, die dann unter extremen Bedingungen getestet werden“, schließt Frédéric Fages. Und eins wird sich nicht ändern: Klettern wird immer auch die Geschichte einer gut funktionierenden Seilschaft bleiben.

    Laila Weigl Laila Weigl

    Laila Weigl

    Laila liebt und lebt Social Media, besonders für die Marke GORE-TEX. Wenn sie nicht gerade ihrer Leidenschaft zum Schreiben nachgeht, ist sie wahrscheinlich in den Bergen oder mit ihren beiden Kindern in Aktion. Ob beim Yoga, Mountainbiken oder Wandern - Laila liebt das Abenteuer.

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