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    Sicher in den Bergen

    Gastautoren
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    Die Welt der Gebirge ist atemberaubend schön, mit blühenden Almwiesen, idyllischen Wanderpfaden und traumhaften Ausblicken. Ihre Faszination geht aber auch von ihrer schroffen Seite mit senkrechten Steilwänden, wilden Gletschern und zahlreichen Unwägbarkeiten durch Wetter und Verhältnisse aus. Deshalb gilt es, sich mit dem gebotenen Respekt und der gebotenen Vorsicht der Welt des Hochgebirges zu nähern – für Bergsteiger gilt das sowieso, aber auch für Wanderer und die zunehmende Zahl an Trailrunnern, die oft mit leichter Ausrüstung unterwegs sind. Christoph Schellhammer ist nicht nur Bergführer und Mitinhaber der Berg- und Skischule Vivalpin, sondern auch Race-Chef des GORE-TEX Transalpine-Run, und in dieser Funktion auch für die Sicherheit der Athleten verantwortlich. Hier seine wichtigsten Tipps für Bergfans und solche, die es werden wollen:

    Tourenplanung

    Vor jeder geplanten Bergtour sollte man sich ausreichend Zeit für die Planung nehmen. Nicht nur bei anspruchsvollen Touren ist das ein absolutes Muss. Wie lange ist man unterwegs, wie viele Höhenmeter sind zu erwarten, über welches Fitnesslevel und welche alpinen Kenntnisse verfügen die Begleiter? Welche Verhältnisse und welches Wetter ist zu erwarten? Beinhaltet die Route anspruchsvolle Passagen, etwa einen einfachen Klettersteig, oder wird sogar spezielle Alpinausrüstung wie etwa Anseilgurte oder Steigeisen benötigt? Wie viel Proviant muss eingepackt werden, gibt es Rastpunkte wie bewirtschaftete Hütten oder Berggasthäuser? All diese Fragen müssen für eine vernünftige Tourenplanung entsprechend berücksichtigt werden.

    Der wichtigste Ausrüstungsgegenstand …

    Sicherheit in den Bergen … ist der Schuh, denn der stellt die Kontaktfläche zwischen Mensch und Untergrund (Weg, Fels, Eis, etc.) her. Die Auswahl an Schuhwerk für die Berge ist riesig: Trekkingstiefel, Wanderstiefel, Bergstiefel oder Multifunktionsschuhe. Die richtige Wahl hängt natürlich von deinem gewünschten Einsatzbereich ab. Die Fachverkäufer in spezialisierten Sportgeschäften helfen dir gerne dabei herauszufinden, welcher Schuh am besten zu dir passt. Auf der Suche nach deinem Traumschuh solltest du dir Zeit lassen. Gehe in den Shop, wenn du gerne eine Weile auf den Beinen bist und die Füße gut durchblutet sind. Lass deinen Favoriten ruhig etwas länger an, spaziere durch den Shop und beobachte, ob das gute Tragegefühl bestehen bleibt. Hast du deinen Schuh gefunden, raten wir dir, diesen erst bei einigen kurzen Touren einzutragen, dann gibt es auch bei größeren Unternehmungen kein Problem. Bei Trailrunning-Schuhen solltest du besonders auf die technischen Features achten. Vor allem die Sohle ist sehr wichtig, sie sollte maximal griffig auf jedem Untergrund und auch bei Nässe und Feuchtigkeit sein. Für den Schaft empfiehlt sich bei Aktivitäten im Hochgebirge unbedingt eine wasserdichte und atmungsaktive GORE-TEX Membrane.

    Wetter

    Jeder Bergsportler weiß, dass das Wetter in den gebirgigen Regionen seine eigenen Regeln hat. Und die lassen sich nur bedingt voraussagen. Allgemein gilt, dass Wetterwechsel im Hochgebirge oft schneller kommen als im Flachland und meistens auch größere Konsequenzen nach sich ziehen. Man denke nur an ein heftiges Gewitter, dem man im Hochgebirge schutzlos ausgeliefert wäre. So gehört es zu jeder Tourenplanung, dass man den entsprechenden Wetterbericht abfragt und die Wetterentwicklung im Vorfeld genau beobachtet. Ist das Wetter nicht optimal, sollte man eine einfachere, dem Wetter angepasste Alternative planen. Ist dies nicht möglich, sollte man seine geplante Tour gar nicht erst starten und verschieben.

    Wetterbericht

    Wetterbericht ist nicht gleich Wetterbericht. Generell möchten wir hier vor den üblichen Wetter-Apps warnen. Diese beruhen in der Regel auf Rechenmodellen, die regionale Spezifikationen nicht berücksichtigen und deshalb auch für die Tourenplanung im Hochgebirge völlig ungeeignet sind. Empfehlenswert sind die speziellen Bergwetterberichte, wie sie zum Beispiel für Österreich und Südtirol von der ZAMG Innsbruck (Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik) oder für die Schweiz von Meteoschweiz bereitgestellt werden. Darüber hinaus kann ein entsprechendes Grundwissen und Verständnis für typische Wetterphänomene nicht schaden.

    Sicherheit in den BergenImmer-dabei-Ausrüstung

    Einige Dinge sollten bei jeder Tour standardmäßig immer mit dabei sein. Dazu gehören ausreichend Getränke und Proviant, ein Handy für den Notfall, eine Karte, optional ein GPS-Gerät und immer ein Erste-Hilfe-Set. Im Hochgebirge gehören auch selbstverständlich ein Regenschutz, Mütze, Handschuhe und eventuell ein Wechselshirt mit in den Rucksack. Trekkingstöcke bieten in vielen Fällen eine zusätzliche Hilfe und Unterstützung, nicht nur beim Abstieg.  

    Sinnvolle Kurse für angehende Bergsteiger

    Für all diejenigen, die über die normalen Wanderungen hinaus die Welt des Hochgebirges für sich entdecken möchten, empfehlen wir von Profis geführte Kurse.

    Schwierigkeitsangaben von Touren

    In der Führerliteratur, bei vielen Tourenbeschreibungen oder im Netz wird die allgemein übliche Klassifizierung von Wandertouren in vier Schwierigkeitsgraden –gelb, blau, rot und schwarz – angewendet. Dabei sind gelbe Touren einfache, problemlose Wege, blau markierte Touren können durchaus durch steiles Gelände führen, sind aber nicht absturzgefährlich und technisch einfach. Rot gekennzeichnete Wanderwege können an einigen Passagen bereits absturzgefährlich sein, führen aber meist über durchgehende Wegtrassen. Für schwarz gekennzeichnete Wanderwege ist unbedingt Trittsicherheit notwendig, viele Passagen sind absturzgefährlich und teilweise auch mit Seilen oder Ketten zusätzlich versichert. Klettersteige, Kletter- und Hochtouren sind in dieser Klassifizierung nicht berücksichtigt, für sie gibt es jeweils separate Schwierigkeitsangaben.

    Zeitangaben für die Tourenplanung

    Wie lange benötige ich für meine geplante Tour, wann werde ich am Gipfel, an der Hütte ankommen? Bei der Zeitplanung gibt es verschiedene Berechnungs-Möglichkeiten. Der wichtigste Faktor hierfür ist aber eine realistische Selbsteinschätzung. Für Sicherheit in den Bergen die ersten Touren sollte man sich an den in der Literatur genannten oder auf den Wegweisern angezeigten Zeiten orientieren. Je nach Fitness-Stand wird man diese Zeiten einhalten, überschreiten oder unterbieten. Für künftige Touren kann man dann die gemachten Erfahrungen entsprechend umsetzen und die „offiziellen“ Zeiten für sich anpassen. Diese Taktik gilt nicht nur für den Einsteiger, auch der erfahrene Bergsteiger oder Trailrunner wird sich an seinen bisher gemachten Erfahrungen orientieren. Wenn man weiß, wie viele Höhenmeter und Kilometer man pro Stunde im Aufstieg und Abstieg zurücklegt, dann kann man seine Zeitplanung für die jeweilige Tour sehr genau gestalten. Christoph Schellhammer, Race-Chef des GORE-TEX Transalpine-Run

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